Sonntag, 8. Oktober 2017

Kurzer Einwurf

So, jetzt muss ich mich einfach mal wieder kurz melden. Ein etwas umfangreicherer Eintrag liegt jetzt schon seit zwei Wochen in den Entwürfen, aber ich bekomm es einfach nicht auf die Reihe den fertig zu schreiben. Deswegen kommt jetzt hier mal ein ganz fixes Update, damit ich nicht noch weiter in Verzug komme.

Also, jetzt weiß ich gleich gar nicht wo ich anfangen soll. Schule läuft weiterhin gut, auch wenn jetzt immer mal der ein oder andere Text ansteht und es nicht mehr ganz so extrem entspannt ist. Ich fahr weiterhin oft nach Stockholm und verbringe viele schöne Stunden dort.

Seit drei Wochen geh ich jeden Freitag zur UG. Das ist kurz für Ungdomsgruppen und vergleichbar mit der Jungen Gemeinde (so heißt das zumindest bei uns). Religion hat sonst nie eine große Rolle in meinem Leben gespielt und ich bin jetzt auch nicht mit einem Mal zur streng gläubigen Christin mutiert, aber ich hab mich selten in einer Gruppe so wohl gefühlt. Von der ersten Sekunde an, obwohl ich komplett neu war und keiner mich kannte, hab ich mich sofort willkommen und akzeptiert gefühlt.

Wir treffen uns wie gesagt jeden Freitag 19.00 und  jeder Abend beginnt mit einem Kring, indem sich jeder ein wenig vorstellt und eine etwas spezielle Frage beantwortet (Aktuelles Lieblingslied, Lieblingsakkord, Was würdest du der Priesterin ins Gesicht werfen wenn du dürftest). Dann ist jeweils eine Aktivität geplant. Bisher hatten wir einen Spieleabend, wir haben draußen mit Ästen berühmte Sehenswürdigkeiten nachgebaut und gestern war lovsångskväll, das heißt wir haben gesungen.

Dann gegen 21.00 ist für gewöhnlich Andacht und danach gibt es Fika und man sitzt bis spät am Abend und redet. Ich finde es echt faszinierend, wie fokussiert und passioniert alle bei der Andacht und beim Singen sind. 14-jährige Jungs, die sich Minuten früher noch durch den Garten gejagt und dumme Witze gemacht hatten, sitzen mit einem Mal ruhig da, spielen Gitarre, singen und reden über ihren Glauben. Umgekehrt können sich die "Erwachsenen" (24-28 Jahre) am Abend auch wie die albernsten Kinder benehmen :D

Ein weiterer lustiger Zufall ist, dass die Priesterin Deutsche ist und nur 100 km von mir weg wohnt (in Deutschland), sodass ich mit ihr nicht nur mein Deutsch sondern gar mein Sächsisch aufrecht erhalten kann :D

Letzten Sonntag war ich außerdem beim Gottesdienst. Ich müsste jetzt lügen, wenn ich sagen würde, dass es mega spannend war, aber es war auf alle Fälle eine schöne Erfahrung. Außerdem haben wir uns anschließend noch zur Fika zusammen gesetzt (Jugendliche + Eltern) und ich hatte mehrere echt tolle Gespräche und wurde am Ende sogar noch spontan zu einer Einzugsfeier eingeladen, wo ich dann meinen Nachmittag verbracht habe.

Last but not least war am Mittwoch hier in Schweden Kanelbullensdag, der Tag der Zimtschnecke, und für einen Tag war das Land hier noch verrückter nach denen. Alle haben welche gebacken und im Supermarkt gab's Sonderangebote. Ich habe den Tag sehr erst genommen und den Überblick über die vernichten Kanelbullar verloren. Und ich kann bestätigen: Die selbstgebackenen sind die besten.