Montag, 27. November 2017

Besuch in Spånga

Vor einigen Freitagen (3???) stand der erste große Familienbesuch auf dem Plan. Tove hatte Geburtstag, wer genau das ist, weiss ich bis heute nicht wirklich. Jedenfalls sind Karin und ich an jenem Freitagnachmittag nach Spånga, einem nördlichen Vorort von Stockholm gefahren. Der Pendeltåg war verdammt voll, denn am selben Abend sollte Schweden in der Friends-Arena gegen Italien und schockierenderweise sogar gewinnen.

In Spånga angekommen und nach einer kurzen Busfahrt waren wir dann in einem Wohngebiet angekommen und als wir das Haus betraten standen schon so viele Paar Schuhe im Eingang, dass mir plötzlich klar wurde, dass das nicht nur "ein paar neue Leute" sind, die ich da kennenlernen werde.

Zum Glück waren alle supernett und haben es mir nicht übel genommen, wenn ich mehr als einmal nach dem Namen fragen musste. Mir wurde das Haus gezeigt, ich hab mich mit einigen Personen etwas länger unterhalten und dann gab es auch schon ein sehr vegetarier-freundliches Abendessen. Anschließend machte sich dann die Jugend (locker die Hälfte der Gäste war unter 20???) auf in die obere Etage des Hauses um dorte Film zu gucken oder einfach nur Mist zu reden :D. Außerdem haben wir mit Joseph, meinem Gastbruder, der in Småland wohnt, geskyped.

Es war echt megalustig und ich freu mich schon auf Weihnachten, welches wir alle zusammen auf Gotland feiern werden.

Dienstag, 21. November 2017

Dunkelheit

Schon seit meiner Ankunft hier werde ich von allen gewarnt: Vor der Dunkelheit im Winter. Ist ja nicht so als ob ich das nicht wüsste oder als wär es in Deutschland im Winter nicht auch ziemlich dunkel, aber trotzdem war ich etwas besorgt, da ich schon von Deutschland weiss, dass mir das ziemlich zu schaffen macht.

Jetzt sind wir 2/3 durch den November durch und ich muss sagen: Es ist wirklich verdammt dunkel.
Auch wenn sich die Sache höher im Norden noch extremer gestalten muss, fühlt es sich schon für mich an, als würden wir hier in ewiger Nacht leben. 95% der Zeit in der es hell ist verbringt man in der Schule und selbst dann ist es meistens nur pseudo-hell. Wenn die Sonne nicht gerade mit voller Kraft ballert (bis jetzt an zwei Tagen der Fall gewesen) ist "Dämmerung" schon das höchste der Gefühle um den Zustand da draußen zu beschreiben. 

Dauerhafte Müdigkeit und extreme Trägheit sind die Folge. In Stockholm war ich seit Wochen nicht mehr und eigentlich will man sobald es dunkel ist nur nach Hause und ins Bett. Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass es mir deutlich besser geht als in Deutschland zur Winterzeit. Das dürfte wohl zum allergrößten Teil daran liegen, dass der in Deutschland stets präsente Schulstress für mich hier faktisch nicht existiert und dass ich, bis auf donnerstags, nie wirklich vor 8.00 Uhr morgens aufstehen muss.

Die Sonne ging hier heute 15.12 Uhr unter, morgen dann schon 15.10 Uhr und das geht dann noch einen Monat so weiter. Es gibt jedoch im wahrsten Sinne des Wortes Lichtblicke. Zum einen bin ich heute früh in einer weiss bepuderten Welt aufgewacht und inzwischen kann man fast von einer geschlossenen Schneedecke sprechen. Zum Anderen ist die Adventszeit mit all ihren Lichtern nur noch ein paar Mal schlafen entfernt.

Stockholm bei Nacht. Oder war es doch erst 16.00???



Liebe Grüße von mir,
Emilia



Welch ein Erwachen

Montag, 20. November 2017

Angekommen pt. 3

Well, das mit den regelmäßigen kurzen Einträgen klappt jetzt auch nicht so optimal...

Es ist nicht so, dass ich hier nichts mache oder nix Spannendes passiert, aber ich kann einfach nichts darüber schreiben. Auch Deutsch fühlt sich inzwischen falsch an und mein Kopf bekommt keine ordentlichen Sätze zustande.

Wie gesagt, es gibt viel zu erzählen und ich werde jetzt mal mit dem anfangen, was am weitesten zurück liegt.

Aaaalso, vor drei Wochen sind wir am Wochenende zum Sommerhaus meiner Gastfamilie gefahren, welches sich zwei Auto-Stunden von hier entfernt, nördlich von Uppsala befindet. Es befindet sich relativ nah an einem See (inklusive Paddelboot) und ist zwar etwas einfacher gehalten, aber trotzdem sehr schön. Der Tag war dann aber doch mehr von Arbeit geprägt, da es galt alles wintersicher zu machen. In fünf Lagen Klamotten aber zum Glück ohne Regen galt es dann also durch den Wald zu stapfen und das Boot aus dem Wasser zu ziehen, die Fahrräder in der Garage zu parken, die letzten Möhren und den Kohl vor dem Frost zu retten, alles was in der Werkstatt gefrieren kann mit nach Hause zu nehmen und die Gartenmöbel reinzustellen. 

Desweiteren wurden alle Textilien so mäusesicher wie möglich verstaut. Ylva und Erik scheinen da so ihre Erfahrungen gemacht zu haben. 

Zum Schluss das nervigste aber wichtigste: Alles Wasser aus den Rohren rauspressen, damit diese nicht kaputt frieren. Mit Hilfe von einem Kompressor und ganz viel rumprobieren hat das dann irgendwann geklappt und sowohl das "große Haus", als auch die seperate Dusch-, Wasch- und Saunahütte waren winterfest. Als wir uns gegen 16.30 Uhr auf den Heimweg machten, war es dann auch schon dunkel. Eine halbe Stunde später standen wir dann wieder vor dem Haus, da wir vergessen hatten den Strom abzustellen. 

Dann ging es aber wirklich nach Hause. Ich war todmüde und hab im Auto ein bisschen vor mich hin geschlummert. Als wir zuhause ankamen und Frida und Karin (meine beiden Gastschwestern) schon Tacos vorbereitet hatten, kam das gerade gelegen und läutete einen gemütlichen Abend ein.

Das Sommerhaus wird die nächsten Monate jetzt erstmal nicht genutzt werden, aber im Frühling und Sommer werden wir wohl öfters dorte sein. Ich kann es kaum erwarten. Schon nach nur einigen Stunden "Arbeit" hab ich gemerkt, wie die Zeit und das Leben dort einfach in einem anderen Rhythmus verläuft. Und das, was schon an einem grau-kalten Novembertag so schön war, muss an einem Frühlingstag oder an einem lauen, ewig hellen Sommerabend einfach traumhaft sein. 

Jenes Wochenende war das erste Wochenende mit meiner neuen Gastfamilie und obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon seit mehr als zwei Monaten in Schweden war, hab ich mich da so zum ersten Mal richtig angekommen gefühlt. In einem Schweden, wie es jahrlang in meiner Vorstellung existiert hatte.

Angekommen in einer Familie, in einem Zuhause...


Mittwoch, 8. November 2017

Schreibblockade

Ja, keine Ahnung ob man das so nennen kann, aber ich bekomm es in letzter Zeit einfach nicht auf die Reihe hier was zu schreiben. Jetzt war hier schon ein Monat Stille und das macht mich richtig unzufrieden, denn eigentlich gäbe es mehr als genug zu erzählen und ich ärger mich jetzt schon, dass ich später, wenn ich später auf das hier zurückblicke, viel weniger "Erinnerungsmaterial" haben werde als mir lieb wäre.

Es ist einfach wirklich schwer für mich ein paar Worte für euch zuhause zu formulieren. Ich hab jetzt hier irgendwie mein Leben und alles in Deutschland ist für mich wie auf Pause gestellt. Gleichzeitig ist in Deutschland absolut nichts pausiert, sondern alles geht ganz normal weiter, halt nur ohne mich. 

Wie gesagt, es ist sehr viel passiert aber das kann und will ich hier nicht unbedingt alles ausführen. Die grösste Veränderung ist wohl, dass ich seit einer Woche in einer neuen Gastfamilie lebe. Ich wohne weiterhin in Södertälje, halt nur in einer anderen Ecke, und zur Schule kann ich jetzt laufen, Fahrradfahren oder den Bus nehmen. 


Letzte Woche hatte man hier in Schweden Herbstferien, aber ich hab es natürlich mal wieder geschafft die gesamte Zeit ziemlich stark erkältet zu sein und habe dementsprechend im Prinzip nichts machen können ¯\_(ツ)_/¯ 


So, das wars dann auch schon wieder. Ab jetzt werde ich versuchen häufiger ein paar kurze Posts zu schreiben. 







Wenn sich 4 Brücken gleichzeitig öffnen