Montag, 20. November 2017

Angekommen pt. 3

Well, das mit den regelmäßigen kurzen Einträgen klappt jetzt auch nicht so optimal...

Es ist nicht so, dass ich hier nichts mache oder nix Spannendes passiert, aber ich kann einfach nichts darüber schreiben. Auch Deutsch fühlt sich inzwischen falsch an und mein Kopf bekommt keine ordentlichen Sätze zustande.

Wie gesagt, es gibt viel zu erzählen und ich werde jetzt mal mit dem anfangen, was am weitesten zurück liegt.

Aaaalso, vor drei Wochen sind wir am Wochenende zum Sommerhaus meiner Gastfamilie gefahren, welches sich zwei Auto-Stunden von hier entfernt, nördlich von Uppsala befindet. Es befindet sich relativ nah an einem See (inklusive Paddelboot) und ist zwar etwas einfacher gehalten, aber trotzdem sehr schön. Der Tag war dann aber doch mehr von Arbeit geprägt, da es galt alles wintersicher zu machen. In fünf Lagen Klamotten aber zum Glück ohne Regen galt es dann also durch den Wald zu stapfen und das Boot aus dem Wasser zu ziehen, die Fahrräder in der Garage zu parken, die letzten Möhren und den Kohl vor dem Frost zu retten, alles was in der Werkstatt gefrieren kann mit nach Hause zu nehmen und die Gartenmöbel reinzustellen. 

Desweiteren wurden alle Textilien so mäusesicher wie möglich verstaut. Ylva und Erik scheinen da so ihre Erfahrungen gemacht zu haben. 

Zum Schluss das nervigste aber wichtigste: Alles Wasser aus den Rohren rauspressen, damit diese nicht kaputt frieren. Mit Hilfe von einem Kompressor und ganz viel rumprobieren hat das dann irgendwann geklappt und sowohl das "große Haus", als auch die seperate Dusch-, Wasch- und Saunahütte waren winterfest. Als wir uns gegen 16.30 Uhr auf den Heimweg machten, war es dann auch schon dunkel. Eine halbe Stunde später standen wir dann wieder vor dem Haus, da wir vergessen hatten den Strom abzustellen. 

Dann ging es aber wirklich nach Hause. Ich war todmüde und hab im Auto ein bisschen vor mich hin geschlummert. Als wir zuhause ankamen und Frida und Karin (meine beiden Gastschwestern) schon Tacos vorbereitet hatten, kam das gerade gelegen und läutete einen gemütlichen Abend ein.

Das Sommerhaus wird die nächsten Monate jetzt erstmal nicht genutzt werden, aber im Frühling und Sommer werden wir wohl öfters dorte sein. Ich kann es kaum erwarten. Schon nach nur einigen Stunden "Arbeit" hab ich gemerkt, wie die Zeit und das Leben dort einfach in einem anderen Rhythmus verläuft. Und das, was schon an einem grau-kalten Novembertag so schön war, muss an einem Frühlingstag oder an einem lauen, ewig hellen Sommerabend einfach traumhaft sein. 

Jenes Wochenende war das erste Wochenende mit meiner neuen Gastfamilie und obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon seit mehr als zwei Monaten in Schweden war, hab ich mich da so zum ersten Mal richtig angekommen gefühlt. In einem Schweden, wie es jahrlang in meiner Vorstellung existiert hatte.

Angekommen in einer Familie, in einem Zuhause...


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