Sonntag, 27. August 2017

Angekommen pt. 2

Ich bin gerade ganz leicht verzweifelt, denn ich war schon so gut wie fertig mit diesem Eintrag, aber dann ist mein Handy abgestürzt und es hat NICHT GESPEICHERT.
Also tippe ich jetzt auf möglichst unaggressive Art und Weise alles noch einmal :)))

Hej alle zusammen,
Ja, es hat jetzt irgendwie doch ein bisschen länger gedauert bis ich wieder schreibe... Jetzt bin ich schon/erst/kp eine Woche hier und habe schon so viel erlebt, dass es sich anfühlt wie eine Ewigkeit. Kopenhagen existiert in meinem Gehirn kaum noch, vollkommener Überfluss an Eindrücken.
Nichtsdestotrotz möchte ich jetzt mal kurz meine erste Woche hier in Schweden zusammenfassen.
Aaaaaalso alles begann in einem Hostel in Kopenhagen um 5 Uhr morgens. Nach ziemlich wenig Schlaf haben ich und noch einige andere uns früh morgens aus dem Bett gewrungen um gegen 6 Uhr zum Flughafen Kopenhagen aufzubrechen. Es war echt lustig so früh draußen zu sein. Die sonst so sauberen Straßen von Kopenhagen waren gepflastert mit Zigarettenschachteln, Bierdosen und Pizza... Ja, Pizzastücke auf der Straße. Sah auf jeden Fall aus als hätten da ein paar Leute eine gute Zeit gehabt.

Am Flughafen angekommen war wie befürchtet mein Koffer zu schwer, doch nach einigem umpacken und Trick 17 (zwei Jacken ineinander fädeln und elegant um die Hüfte schlingen) konnte es dann problemlos weitergehen. Zusammen mit zwei anderen Deutschen, einer Amerikanerin und einer Australierin haben wir dann erstmal eine Ewigkeit gewartet bis das Gate zu unserem Flug, der dann auch noch eine halbe Stunde verspätet war, angezeigt wurde.

Die Zeit im Flugzeug verging schnell, doch leider blieb uns ein Blick auf Stockholm verwehrt da es wolkig und verregnet war. Am Flughafen Arlanda angekommen kam dann auch sofort mein Koffer (im Gegensatz zu Kopenhagen) und bald liefen wir alle gemeinsam Richtung Ausgang. Dort hatte dann auch jeder sofort seine Gastfamilie erspäht und mit einem Mal waren alle weg.
Auch ich hab Edith, in Begleitung von einer Freundin, sofort entdeckt und dann ging es auch direkt auf den Heimweg nach Södertälje. Gegen 14 Uhr sind wir dann endlich in meinem neuen Zuhause angekommen, wo ich dann nur noch ausgepackt und etwas gegessen habe. Außerdem haben Edith und ich den gleichen Geschmack was schwedische Musik angeht.
Am Sonntag wurde mir dann ein bisschen die Stadt gezeigt und wir haben bei einer Freundin von Edith lecker zu Mittag gegessen. Nach einem langen Spaziergang war dann auch dieser Tag schnell rum.

Am Montag hatten viele von uns ihren ersten Schultag, aber ich war erst nachmittags in die Schule eingeladen. Dort haben wir dann den Stundenplan besprochen und mir wurde die Schule gezeigt. Außerdem habe ich eine Buskarte bekommen, Hallelujah dafür.
Wie alle anderen auch hatte ich mega Panik vorm ersten Schultag, was sich dann schnell als vollkommen ungerechtfertigt darstellte. Ich werde sicherlich noch mehrmals über die Schule schreib, deshalb halt ich mich jetzt hier kurz.

Den Rest der Woche bin ich halt ganz normal zur Schule gegangen und dann war auch schon Freitag und die erste Schulwoche geschafft.
Am Wochenende ist hier in Södertälje Stadtfest, was sich Södertäljefestivalen nennt. Dort habe ich dann gestern meinem Samstag Nachmittag und Abend verbracht.

Mein Kopf ist so voll mit so vielen Sachen, deswegen mach ich jetzt erstmal Schluss und schreibe zu einem späteren Zeitpunkt nochmal genauer über bestimmte Dinge.
Machts gut,
Emilia
Éin erster Blick auf Schweden

Dienstag, 15. August 2017

Letzte Male

Leute ich sags euch, man dreht durch.

Nein wirklich, normal ist das nicht mehr.

Die letzten Tage und besonders heute sind geprägt durch letzte Male.

Die ersten letzten Male gab es ja schon vor langer Zeit, das letzte Mal (hier Schulfach einfügen), der letzte richtige Schultag, das letzte Mal neben meiner Sitznachbarin sitzen, den letzten langen Montag überstehen, das letzte Mal zu Schließfach gehen. Damals hatte ich noch nicht annähernd realisiert, dass ich all das für mehr als ein Jahr lang nicht mehr machen werde.

Am Wochenende das letzte Mal meine Brüder sehen (der schlimmste Abschied bis jetzt btw), gestern war ich das letzte Mal beim Tanzen (auch wenn wir nur Eis gegessen haben), das letzte Mal im dm (übrigens das erste Mal mit Karte bezahlt). Das letzte Mal mit dem Fahrrad nach Hause fahren, das letzte Mal Zuhause Haare waschen, das letzte Mal mit einer der besten Freundinnen lachen.

Dann heute das letzte Mal früh im Bett rumrollen, das letzte Mal in der Schule gewesen, ein letztes Mal mit allen in den Lidl gelaufen, sooooo viele Leute zum letzten Mal gesehen, das letzte Mittagessen mit Mama, das letzte Mal verzweifelt vorm Koffer hocken, das letzte Mal deutsches Fernsehen.

Morgen wird es auch viele letzte Male, aber noch mehr erste Male geben.
Das letzte Mal Maria sehen, das erste mal die ganzen anderen Internationals in Kopenhage treffen. Das letzte Mal meine Eltern sehen, das erste Mal alleine fliegen und reisen.
Das letzte Mal deutschen Boden berühren, das erste Mal dänisches Grund betreten.

Die meisten dieser "letzte Male" sind natürlich nicht die letzten Male für immer, sondern nur für 10 Monate (was sich für mich gerade schon ein bisschen wie "Immer" anfühlt), aber trotzdem fixiert man sich so furchtbar darauf...ja...


Dieser Post tat schon beim Schreiben weh, also Sorry an alle, die sich das tatsächlich durchgelesen haben. Ich ahne schon, dass ich in meiner letzten Nacht Zuhause nicht allzu viel schlafen werde, also bereitet euch auf einen noch chaotischeren Post einer übernächtigten Emilia vor.

Emilia

Freitag, 11. August 2017

Die letzten Tage

So Leute, ich hab zur Zeit irgendwie voll viel zu sagen und weiß nicht wirklich wo ich anfangen soll ohne alles durcheinander zu hauen. Aber auch ich merke jetzt langsam, dass es bald ernst wird. Mein Leben besteht seit einer Woche wirklich nur noch aus meinem bevorstehenden Austauschjahr. Egal, was ich tue, es hat irgendwie mit dem ATJ zu tun.

Letzten Freitag hatte ich meine Abschiedsfeier mit meinen Freunden, am Montag ging es Schuhe kaufen, am Dienstag nach Dresden auf die Prager Straße zum Einkaufen, am Mittwoch wurde noch eine Zweitbrille in Auftrag gegeben und gestern war ich ein letztes Mal in der Schule beim Direktor um (nichtvorhandene) Fragen zu klären.

Die Zeit dazwischen war und wird gefüllt mit verzweifelten Versuchen des Kofferpackens, einigen Schwedisch-Lektionen und der Kommunikation mit anderen Austauschschülern. Die Dänen sind schon vor mehr als einer Woche geflogen, die Yfu Norweger gestern und auch von den Finnen sind die meisten inzwischen weg.

In Schweden sieht die Sache noch ganz anders aus. Wenn ich mich recht erinnere fliegt heute die allererste nach Schweden und dann folgen innerhalb der nächsten 5 Tage die anderen.
Jedoch nur die, die eine Gastfamilie haben und da scheint es dieses Jahr in Schweden richtig große Probleme zu geben. Von 23 Schülern, die nach Schweden gehen haben in unserer Skandinavien Gruppe erst 8 eine Gastfamilie! Bei Dfsr läuft alles noch relativ glatt, 6 von 7 ATS sind inzwischen "vermittelt". Viel prekärer ist die Situation bei Yfu und Sts, hier warten noch 12 Schüler auf ihr neues Zuhause und viele davon haben auch schon mitgeteilt bekommen, dass sie erst einen Monat später fliegen können werden. Von daher bin ich einfach extrem dankbar, dass ich meine Gastmama schon (so lange) habe.

Num Schluss nochmal kurz zurück zum leidigen Thema: Kofferpacken.
Der Koffer liegt jetzt schon lange in meinem Zimmer rum und ein bisschen was ist auch schon drin, einfach nur lose reingelegt. Mein Plan besteht darin bis zum Montag oder Dienstag alles, was mit soll bereitliegen zu haben und dann erst relativ kurz vor Abreise mit dem Tetris-Spiel zu beginnen.

Ich habe inzwischen ungelogen 7 verschiedene Pack-Listen! Die tragen dann so Namen, wie "Flüssigkeitstüte Handgepäck" oder "Waschtasche Koffer". Ich will versuchen alles Zeug, was ich für Kopenhagen brauche, in mein Handgepäck zu bekommen, um dann nicht meinen mühevoll gepackten Koffer wieder aus- und einpacken zu müssen.

Außerdem habe ich gestern locker ne Stunde damit verbracht Shampoos, Duschbäder, Cremes mit Klebeband zuzukleben, weil ich die unbändige Angst habe, dass irgendetwas aufgeht und alles einsaut... Als hätte ich nichts wichtigeres zu tun. Aber ich denke, das sagt viel über meinen aktuellen Zustand aus.

Emilia


Sonntag, 6. August 2017

Schwedisch lernen

Sooo, der Entwurf für diesen Post ist jetzt ungelogen schon seit Erstellen des Blogs in meinen Drafts und jetzt fühl ich mich gerade berufen ihn auszuformulieren (auseinander, zusammen??? das hab ich in Deutsch noch nie gecheckt).

Aaalso, da Schweden was Austauschjahre angeht doch eher exotisch ist, werde ich eigentlich IMMER direkt auf die Sprache angesprochen. Ob die dort Englisch reden (ähm, wft nein!?!) und wie ich das denn machen will, so mit der Sprache und so. Hmmm, ganz wildes Konzept, aber wie wärs mit: Schwedisch lernen?!?

Und genau darum solls heute auch gehen, ums Schwedisch lernen. Kann zwar passieren, dass das die meisten von euch überhaupt nicht interessiert, aber ich will einmal alles zusammenfassend beantworten und wenn nochmal jemand übertrieben blöde Fragen stellt, schick ich ihm einfach den Link zu dem Post hier. Außerdem könnt ihr die meisten Infos hier auch auf andere Fremdsprachen beziehen.



Im Prinzip hat alles damit angefangen, dass ich...wie soll ich sagen... verrückt nach Schweden war. Ich wollte einfach alles wissen, doch irgendwann waren alle Dokumentationen (dreimal) geschaut und der Wikipedia-Artikel zum xten mal gelesen und trotzdem war es noch so furchtbar lange hin.
Deshalb hab ich mich als Zeitvertreib und zur Beruhigung der Schwedischen Sprache angenommen.

Die allerersten Dinge habe ich mit PDFs gelernt, die irgendein sehr sozialer Mensch kostenlos erstellt hatte, doch leider kann ich mich absolut nicht mehr an den Namen der Website erinnern und konnte sie auch nach ein bisschen googlen nicht mehr finden. Es war jedenfalls hauptsächlich Grammatik und im Nachhinein betrachtet habe ich glaube einzig und allein die Personalpronomen damit gelernt.

Während dieser Zeit habe ich dann auch angefangen schwedische Musik zu hören. Meine ersten Lieder waren von Melissa Horn und ich werde heute noch ganz melancholisch, wenn ich die mal wieder höre. Damals hab ich mich über jedes einzelne Wort gefreut, dass ich verstand und meistens hatte ich es, wie ich heute weiß, falsch verstanden, aber das war mir egal.

Ein paar Monate nach meinen ersten Anfängen, hat mir meine Mama ein Schwedisch-Arbeitsheft geschenkt, in dem ich dann auch nach und nach immer ein bisschen mehr ausfüllen konnte. Außerdem hatte Babbel zu der Zeit ein recht gutes Angebot draußen, sodass ich dann ein halbes Jahr lang ein Abo hatte und das auch recht häufig genutzt habe. Im Nachhinein, habe ich aber glaube durch die Kurse nicht annähernd soviel gelernt, wie man denken würde.

Tausendmal effektiver, war ein "Brief-Wechsel", den ich mit einem Schweden hatte. Man konnte wirklich sehen, wie mit jeder Nachricht mein Schwedisch besser wurde. Die erste Mail bestand aus nur aus 3-Wort-Sätzen und alle begannen mit "Ich ...", am Ende konnte ich in zusammenhängende Sätze mit Haup- und Nebensätzen über meinen Alltag berichten.

Seitdem das Abo abgelaufen war, was jetzt locker schon 2 Jahre her ist, lerne ich nicht mehr wirklich "aktiv" Schwedisch. Ich hör viel schwedische Musik, lese schwedische Blogs und Insta-Captions und habe auch 1-2 schwedische Bücher angefangen, aber keins komplett gelesen.

So hat sich mein Schwedisch über die letzten 2 Jahre auch ohne explizites Lernen ganz gut entwickelt und als ich mir Anfang des Jahres den Player von svt (schwedischer TV-Sender) runtergeladen habe, um das Medodifestivalen zu schauen, konnte ich feststellen, dass ich doch große Teile der Übertragung verstanden habe. Kurz darauf habe ich dann auch drei verschiedene schwedische Serien (Portkod, Boys und Hashtag) geschaut. Meistens mit schwedischen Untertiteln, weil es einfach tausendmal leichter ist, wenn man mitlesen kann, aber auch ohne Untertitel verstehe ich das Allermeiste.

Außerdem durfte ich feststellen, dass meine Schwedisch-Kenntnisse sogar ausreichten, um bei Skam mit Hilfe der norwegischen Untertitel alles zu verstehen.

Zu erwähnen sind noch die Apps Duolingo und Memrise, wobei Duolingo die bekanntere sein dürfte. Ich kann allerdings eher Memrise empfehlen, weil es VIEL mehr Lektionen gibt, man sinnvolleres Zeug lernt und es auch Kurse für alle weniger verbreiteden Sprachen gibt. Mit beiden Apps kann man echt super lernen, aber ich hab in 90% der Fälle das Gefühl, dass ich alles schonmal irgendwo gehört habe und eigentlich schon wusste und das nimmt dann ein bisschen den Spaß und die Motivation.

Nichtsdestotrotz werde ich jetzt die letzten Tage vor der Abreise nochmal so viele Lektionen durcharbeiten. Zur Ablenkung und zur Beruhigung.



Hier nochmal alle "Methoden" zusammengefasst


Musik hören


Sehr spaßige Variante des Lernens, aber natürlich muss man sich trotzdem etwas konzentrieren, genau hinhören, mal die Lyrics im Internet suchen und gegebenenfalls übersetzen, auch Mitsingen hilft.

Lesen


Zum einen kann man natürlich versuchen Bücher zu lesen, aber das ist eigentlich nicht wirklich nötig. Ich les viel lieber Blogs oder Zeitungsartikel.

TV/ Serien schauen


Ebenfalls sehr unterhaltsam, kann aber auch deprimierend sein, wenn man absolut nichts versteht. Außderdem ist es immer von Vorteil, wenn man Untertitel einschalten kann.

Arbeitshefte/ Lehrbücher


Kann man machen, muss man aber nicht. Bringt so voll das Schule-Feeling und macht auf Dauer nicht wirklich Spaß.

Babbel


Ziemlich effektiv, aber dasselbe kann man auch kostenlos bekommen (siehe unten) Außerdem finde ich die Lektionen oft zu lang und zu stressig.

Duolingo


Wohl bekannteste App zum Sprachenlernen und echt liebevoll gestaltet. Allerdings erschließt sich mir das Konzept nicht wirklich, denn man lernt fast nur sinnlose Sätze, was das ganze aber auch wieder lustig macht. (Ich kann jetzt auf 5 Sprachen sagen, dass ich eine Kartoffel bin)

Memrise

Bildergebnis für memriseMeine absolute Lieblingsapp! Es gibt wirklich alle Sprachen, mit mehreren sehr umfangreichen Lektionen. Memrise hat verschiedene Aufgabentypen und auch einen Turbo-Modus zum Wiederholen. In der Vollversion (25€ für ein Jahr) gibt es außerdem ganz viele kurze Videos mit Natives, die irgendwelche Sätze sagen und seit Kurzem gibt es auch einen Bot um die Grammatik zu lernen. In der kostenlosen Variante gibt es davon nur ne kurze Kostprobe.

Hier kann man übrigens nicht nur Sprachen lernen, sondern es gibt Kurse zu ALLEM. Ich hab zum Beispiel auch die Flaggen von allen Ländern der Welt gelernt und Lage und Name der schwedischen Provinzen.



Soo, dieser Post ist megalang und interessiert vermutlich niemanden, aber jetzt kann ich das Thema endlich mal abhaken.

Emilia