Montag, 31. Oktober 2016

Austausch 3 von 5+x

привет!

Ja, ich bin so gefühlt der einzige Mensch, der in der Schule Russisch lernt, muss mich oft sogar dafür rechtfertigen. Und ich verstehe ehrlich nicht wieso, kann es mir aber denken. Aber das soll jetzt auch gar nicht mein Thema sein, sondern ich will über das schreiben, was mir der Russisch-Unterricht ermöglicht und das mich die letzten acht Tage beschäftigt hat.

Meine Schule hat eine Partnerschule in Kiew und eigentlich ist es Tradition, dass die Russischklassen einen Austausch mit Kiew durchführen, was die letzten drei Jahre aber auf Grund der angespannten Lage in der Ukraine nicht möglich war. Man muss dazu sagen, dass gerade Kiew zu jedem Zeitpunkt ein sehr sicherer Ort war, aber die Schule konnte es halt auch nicht verantworten uns in ein Land zu schicken, indem teilweise Krieg ist.

Dieses Jahr war es aber endlich wieder möglich, dass uns die ukrainischen Schüler besuchen. Und es war wundervoll, ehrlich... Es gibt viele Gründe, darüber zu berichten und genau das werde ich jetzt tun.

Alles begann am Sonntag, als mein Wecker 5.30 Uhr klingelte. An einem Sonntag! Kurz nach 6 Uhr fuhren wir dann los in Richtung Dresden, wo unsere Gäste 7.00 Uhr ankommen sollten. Da auf 1500km Busfahrt aber viel passieren kann, waren sie natürlich nicht pünktlich, sodass wir noch eine Stunde bei McDonalds verbrachten und sie dann schlussendlich um halb neun in Empfang nahmen. Meine Gastschülerin hieß Alisa und sie kann echt gut Deutsch. Zuhause angekommen frühstückten wir und machten einen langen Spaziergang, bei dem wir uns schon richtig gut unterhielten. Dann Mittagessen und nachmittags gings nach Meißen. Da lass ich jetzt einfach mal Bilder sprechen.



Der Montag war dann mehr oder minder langweilig bzw. es lohnt sich nicht darüber zuschreiben. Deswegen springen wir jetzt einfach mal zu Dienstag.

Es ging nach Dresden und wer mich kennt, weiß wie sehr ich diese Stadt liebe und wie traurig ich bin, wie sehr sie zuletzt (leider teilweise zu Recht) in Verruf geraten ist. Aber auch das ist jetzt nicht mein Thema. Also wie gesagt, wir starteten mit einer Stadtführung und dann hatten wir Freizeit, die wir mit Shoppen und Essen verbrachten.


Mittwoch unternahmen die Ukrainer einen Ausflug in die Sächsische Schweiz, während wir acht Stunden in der Schule saßen. Anschließend sind wir mit der gesamten Truppe noch ins Kino.

Donnerstag war dann Berlin angsagt, auch hier habe ich ein paar Bilder. Am lustigsten war eigentlich die Busfahrt und immerhin mussten wir nicht sonderlich viel laufen. Trotzdem hatten wir uns das alles ein bisschen anders vorgestellt.


Dies war ein kurzer Überlick, der leider nur so semi-spannend klingt und es auch war. Die ganzen geplanten Unternehmungen waren halt eher so lala. Sowohl die Stadtführung in Dresden, als auch die in Berlin war auf gutdeutsch fürchterlich. In Berlin haben wir 80% der Zeit im Bus verbracht und hatten am Ende kaum noch 1 Stunde Freizeit. Es war nicht schlecht, aber es hätte soviel besser sein können. 


Trotzdem bin ich von der Woche begeistert, denn das eigentliche Erlebnis waren die Menschen und die Zeit, die man miteinander verbracht hat. Leider ist diese Atmosphäre schwer zu erklären und ich werde es wohl gar nicht erst versuchen.

Der wirklich krönende Abschluss, war dann Freitagabend, als wir uns alle noch einmal getroffen haben. Wir hatten sehr viel Spaß, doch genauer wollen wir das jetzt mal nicht ausführen. Wir werden wohl noch oft davon sprechen. Gegen 23 Uhr waren jedenfalls alle wieder wohlbehalten zu Hause.

Am Samstag war das Abenteuer dann auch schon wieder vorbei und gegen 15.00 Uhr begaben sich die Kiewer wieder auf die 27-stündige Heimreise. Jetzt ist das Haus wieder leer und ich vermisse alle jetzt schon.


Die anderen werden sie nächstes Jahr beim Gegenbesuch wiedersehen, ich dann, wenn überhaupt, erst in zwei Jahren. Hoffentlich klappt das.

Ich bin mit diesem Post echt nicht zufrieden, denn er wird überhaupt nicht dieser tollen Woche gerecht. Vielleicht kann man gewisse Dinge einfach nicht in Worte fassen und vielleicht gehören diese acht Tage dazu.

Liebe Grüße,
Emilia

Samstag, 15. Oktober 2016

#299

Heute wurden offiziell die 300 Tage geknackt.
Keine 300 Tage mehr bis Schweden...

Wisst ihr, dieses Zählen hat mich ja schon immer fasziniert. In meiner ganz krassen Phase wusste ich stets genau, wie viele Tage es noch sind. Bin früh aufgewacht und dachte "noch X Tage bis Schweden" und hab dann jeden Tag überall in meine Schulhefte und auf mein Handgelenk diese Zahl geschrieben, darauf gestarrt und bin ganz aufgeregt geworden.

Es war mein kleines Geheimnis, niemand wusste, was diese Zahlen bedeuten. Mein Banknachbar hat mehrmals gefragt und jedes Mal nur ein "irgendwann sag ichs dir" als Antwort bekommen. Schweden war mein kleines Geheimnis. Zwar hatte ich meiner Mama sehr schnell von meinen Plänen erzählt, aber wie ernstzunehmen ist schon eine 13-jährige, die davon redet was sie in 2-3 Jahren mal machen will. Auch in den folgenden Monaten habe ich ein paar wenige Freunde eingeweiht, in mein Geheimnis und jedes Mal wusste ich, dass mein Gegenüber mich nicht ernst nimmt, was ja auch verständlich ist. Aber ich wusste immer, dass ichs machen werde und je länger mein Wunsch bestand, desto mehr Leute "glaubten" mir auch. ("Du willst >immernoch< nach Schweden?!")

Eines Dezembertages war der Plan plötzlich da und sofort habe ich gerechnet, wie viele Tage es noch sind: 941... an diesem Abend war ich so aufgeregt, dass ich erst weit nach Mitternacht einschlief. Als ich am nächsten Morgen im Dunklen zur Bushaltestelle stapfte, hatte ich nur diese Zahl im Kopf und war sehr zufrieden mit mir und meinem Plan.

Als nun die Zahl Tag um Tag kleiner wurde, habe ich festgestellt, wie sehr mich das ganze motiviert und wie es mir hilft ewige Schultage durchzustehen. Besondere Zahlen (900, 850, 777 usw.) hatten nocheinmal extra Einfluss auf mich und solche Tage waren für mich, wie ein Feiertag.

Doch irgendwann musste ich erkennen, dass ich schon fast besessen von der ganzen Sache war und es mich zunehmend unglücklich machte. Es war noch so lange hin und ich wollte einfach nur, dass die Zeit schneller vergeht. Ich fand mein damaliges Leben immer doofer und wünschte mich immer mehr nach Schweden. Ich war natürlich intelligent genug, um zu wissen, dass in Schweden keinesfalls alles besser ist und, dass ich nicht so einfach Lebenszeit mit Warten vergeuden darf. Dann musste ich mir auch noch eingestehen, dass es viel vernünftiger ist, das Austauschjahr erst nach der 10. und nicht, wie bisher von mir geplant nach der 9. Klasse zu machen. Aus knapp 600 Tagen wurden mit einem Mal wieder über 950. Mehr als jemals zuvor...

So beschloss ich, dass ich das mit dem Tagezählen erstmal sein lasse und siehe da, die Zeit verging auch ohne, dass ich sie die ganze Zeit beobachte.

Da sitze ich nun hier und weiß nicht, wie ich mich fühlen soll, angesichts dieser Zahl und deshalb fühle ich einfach gar nichts.

Nächstes Jahr werde ich um diese Zeit wohl über meine ersten 2 Monate, meine ersten 60 Tage in Schweden schreiben, mal sehen, wie ich mich dann fühle.



Liebe Grüße,
Emilia


PS: Ich habe natürlich noch keine genauen Flugdaten, bin aber für meine Berechnungen vom Abflugdatum der aktuellen ATS ausgegangen.

PPS: Seit zwei Tagen ist irgendwie total viel los auf meinem Blog, was mich sehr freut und noch mehr würde es mich freuen, wenn ihr mal einen Kommentar hinterlasst, damit ich weiß, wer sich hier so meine epischen Wort-Ergüsse zu Gemüte führt. An dieser Stelle mal Grüße nach Schweden, Norwegen, Argentinien, Frankreich, Italien, Spanien und in die USA.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Herbstferien

"Aber jetzt genieße ich erstmal meine Herbstferien"
Zitat: Ich
Satz mit X, das war wohl nix. Sonntag war ich noch arbeiten und hab mich echt richtig auf die Ferien gefreut. Montag fing auch alles ganz schick an, ich hab Pancakes zum Frühstück gegessen und anschließend "Eat, Pray, Love" geschaut (btw, das Buch ist besser). Nach dem Mittag hatte ich schon ein bissel Halsschmerzen und um 18 Uhr lag ich dann schon halbtot aufm Sofa. Die nächsten 10 Tage lassen sich mit Halsschmerzen, Fieber, Ohrenschmerzen und Husten oder einfach mit "Grippe des Todes" beschreiben.

Inzwischen gehts mir zum Glück wieder besser, aber die Ferien sind leider auch fast vorbei...Naja, was solls. Shit happens... Hätte auch noch schlimmer kommen können, denn immerhin war nix geplant, sprich nix verpasst und das Wetter war ja sowieso bescheiden. Außerdem bin ich froh, dass es nicht in der Schulzeit war, denn wie jeder Schüler weiß, wird man seines Lebens nicht mehr froh, wenn man so viel nachholen muss.

Also hab ich die Ferien zum größten Teil aufm Sofa verbracht, Dokumentationen geschaut oder an meinem Handy rumgehangen. Wenns mir grad ein bisschen besser ging, hab war ich sogar etwas produktiv und mich mal wieder ordentlich ins Spanischlernen reingehangen. Ach Gott, ich liebe Spanisch *_*

Heute hab ich dann mal in mein Hausaufgabenheft reingeschaut und ja... wir reden jetzt mal nicht über Schule...

Ja, bzgl. ATJ gibts nix Neues, also nicht mal eine Mail aber ich hab ja Zeit :)
Achso, die Königin Sylvia und König Gustav waren letzte Woche in Deutschland, aber da empfehl ich euch eher die "Gala" ; D

Sorry, dass hier so mieser content kommt, aber momentan passiert einfach nichts und ich hab zwar 2-3 gute Entwürfe/Ideen, aber das sind halt wieder "anspruchsvollere" Themen und da fühl ich mich grad noch nicht wieder bereit.

Liebe Grüße,
Emilia

gegen das Schmuddelwetter hier, ein schönes Bild aus dem letzten Urlaub