Mittwoch, 20. September 2017

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So, heute bin ich genau seit einem Monat in Schweden und eigentlich wär es jetzt wirklich Zeit für ein bisschen Gefühlsduselei aber das ist Momentan nicht so wirklich mein Ding. Deswegen werde ich einfach erstmal weiter darüber berichten, was ich hier so erlebe.

Vor nicht allzu langer Zeit hab ich hier von meinem ersten Mal in Stockholm berichtet, doch inzwischen war ich schon so oft dort, dass mir die Stadt schon fast bekannt scheint und dass ich mir eingestehen musste, dass ich nicht über jeden einzelnen Tag in Stockholm berichten kann.

Ich verbringe wirklich einen Großteil meiner Freizeit in Stockholm, jedes Wochenende und auch einige Nachmittage unter der Woche. Die Stationen und Fahrzeiten des Pendeltåges kann ich inzwischen in- und auswendig und ausgefallene Züge und plötzliche Stops auf halber Strecke wegen Personen auf den Schienen habe ich auch schon durch. Selbst mit den drei Linien der Tunnelbana kenne ich mich bereits recht gut aus und habe schon viele kunstvoll gestaltete Stationen bewundern können.

Auch überirdisch hat die Stadt einiges zu bieten und da unsere Hauptbeschäftigung hier aus "rumlaufen" besteht, habe ich auch davon schon viel gesehen. Uns, wir, das ist unsere kleine Gruppe ATS mit Yttje aus Holland, Felix und Isaac aus Australien und mir. Und so verbringen wir unzählige Stunden auf den Straßen, in den Cafés und in der Tunnelbana und reden, reden, reden.

Zwar halt ich immer noch ein bisschen an der Überzeugung fest, dass man nicht nur andere ATS als Freunde haben sollte, aber im Moment ist mir das echt total egal. Wir vier verstehen uns super und wann immer wir (mehr oder weniger vollzählig) zusammen sind haben wir eine tolle Zeit. Das muss wohl dieses berühmte, unsichtbare Band zwischen ATS sein.

Selbst wenn es mir hier in der Schule richtig gut geht und ich immer noch meine "Freunde" vom ersten Schultag habe, kommt das einfach bei weitem nicht an das oben genannte ran. In meiner Klasse und ich glaube der ganzen Schule hat jeder wirklich sein eigenes Leben. Einen Partner, eine große Familie und viele arbeiten bereits. Selbst beste Freunde treffen sich hier nicht außerhalb der Schule. Und deshalb denk ich, dass es in Ordnung ist, wenn auch ich hier mein eigenes Leben, mit Freunden außerhalb der Schule habe.

Jetzt möchte ich aber erst noch ganz fix von einem ganz besonders schönem Tag berichten, auch wenn das schon wieder eine Weile her ist.

Und zwar war es Sonntag, der dritte September. Ich habe erstmal richtig schön ausgeschlafen und saß dann gegen 11 Uhr zuerst im Bus, dann im Zug und letztendlich in der Tunnelbana um Yttje zu besuchen. Sie wohnt in Danderyd, das ist ca. 15 Minuten vom Zentrum entfernt, wenn ich allerdings die komplette Anreise von Hovsjö mitrechne sind es fast 2h von mir.

Bei Yttje angekommen gab's dann Pannkakor (Plinsen, für all die Leute Zuhause) mit selbstgemachter Lingon-Marmelade. Ist ja nicht so, dass das schon ein würdiger Höhepunkt des Tages gewesen wäre, aber dann wurde ich auch noch auf eine kleine Bootstour eingeladen? !?!?!? Das Boot war wirklich klein, aber auch wirklich fahrtüchtig und das Wetter war perfekt und Stockholm hat nur so gestrahlt und alles zusammen war einfach genial. Ganz ehrlich.

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