Mittwoch, 31. August 2016

Prag 2.0

Kurzes Vorwort: Aaalso, ich arbeite jetzt schon ne ganze Weile an diesem Post, weil er, wie ihr noch sehen werdet, ziemlich umfangreich ist. Da bei mir momentan bezüglich ATJ eh nichts neues passiert, nun mal ein off-topic Post.

Viele viele Wochen nach meinem eigentlichen Wochenende in Prag, hab ich beschlossen jetzt doch noch einen Post dazu zu machen.

Ich weiß, dass das nicht wirklich zum Thema ATJ gehört, aber erstens inspiriere ich ja vielleicht jemanden auch mal nach Prag zu reisen und zweitens fand ich es so schön, dass ich es auf alle Fälle in Erinnerung behalten möchte. Falls euch das alles nicht überzeugt, dann ignoriert einfach den Text und freut euch über ein paar schöne Bilder.

Genug Vorgeplänkel, los gehts!


TAG 1

Aaalso, es war Freitag, der 27. Mai und an unserer Schule fand der traditionelle letzte Schultag der Abiturienten statt. Das heißt, das Schulhaus wird verunstaltet, Schüler nass gespritzt und aller möglicher Unfug getrieben. Höhepunkt war dann das Abi-Programm, was sich zu meinem Leidwesen etwas länger zog als erwartet. Als wir die Halle verließen war es schon fast 13.00 Uhr. Um 13.31 Uhr sollte unser Zug fahren. Also ging es durch die Menschenmassen bis zur Schule zurück, schnell in die dritte Etage gerannt und in voller Panik meinen Ranzen geschnappt. Da dachte ich eigentlich, ich schaffe es nicht mehr. Es war 13.10 Uhr als ich aufs Rad stieg und in neuer Rekordzeit nach Hause gesprintet bin. Zuhause angekommen war ich fix und alle, meine Eltern warteten schon und 13.23 Uhr saß ich im Auto auf dem Weg zum Bahnhof. Dann war noch die Ampel rot und mit viel viel Stress standen wir 13.30 Uhr am Bahnhof. Am Ende hatte unser Zug 15 Minuten Verspätung (#DeutschePünktlichkeit) und die ganze Aufregung war umsonst. 

In Dresden angekommen, hatten wir noch ein wenig Zeit bis zur Abfahrt unseres Flixbusses, sodass ich mir noch eine Bretzel, ein Wasser und einen Riegel gönnte. Dann warteten wir 20 Minuten an der Haltestelle, denn der Flixbus hatte ebenfalls Verspätung. 
Gönnung vor der Abfahrt
Los gehts!






Ich glaube, es war genau 15 Uhr, als wir losgefahren sind. Die Fahrt ging los und kurze Zeit später standen wir schon wieder auf einem Parkplatz. Die Kurzversion: Irgendwas hat mit dem Navi nicht funktioniert, jedenfalls waren 20 Minuten weg. Mit dem Glück, was wir hatten fischte die tschechische Polizei unsern Bus dann auch noch kurz nach der Grenze aus dem Verkehr und kontrollierte unsere Ausweise. Wieder 25 Minuten weg. 

Aber danach ging es zum Glück problemlos bis Prag und trotz aller Zeitverluste waren wir nur 25 Minuten zu spät. Direkt am Fernbusbahnhof  "Florenc" kauften wir uns jeder ein 24h Ticket für umgerechnet je nur 4€. Es gibt auch eine 72h Karte, für einen kompletten Wochenendurlaub für nur 11,50€. 

Das Metro- und Straßenbahnnetz ist in Prag super ausgebaut. Die Bahnen sind größtenteils ziemlich modern, die Stationen (besonders im Zentrum) sind ebenfalls modern, sauber und auch nach 22 Uhr haben wir uns noch total sicher gefühlt. Die Bahnen und Schilder sind alle gut beschriftet und man findet sich schnell zurecht.
Bei einer U-Bahn Station ging es so weit, schnell und unerwartet runter, dass mir schwindelig wurde

eine weitere U-Bahn Station
Dann gings erstmal ins Hotel zum Sachen abstellen und umziehen (es war waaarm) und gegen 18.30 Uhr fuhren wir bis zum Wenzelsplatz, wo wir eine Weile rumspazierten und uns dann fürs Abendessen bei einem Italiener niederließen. Lecker und preiswert wars.

Pizza mit Pilzen und der Kellner hat sogar meine Extrawünsche verstanden

Ungefähr 20.00 Uhr verließen wir gut gesättigt das Restaurant und liefen weiter in den Straßen herum. Die Abendsonne strahlte an die wunderschönen Häuserfassaden und noch immer war es angenehm warm. Wer schonmal in Prag war, weiß wieso ich jetzt so euphorisch von Häuserfassaden schwärme, aber es ist wirklich unglaublich, wie gut die dort alle erhalten sind. Wenn es bei uns auch nur eines dieser Häuser gäbe, wäre es die Attraktion schlecht hin, aber in diesem Viertel stehen die eins am anderen. 
Ich mag dieses Foto ja schon sehr, aber in Wirklichkeit sah es noch tausendmal schöner aus

Leider konnte die Kamera die vielen kleinen Details nicht festhalten


Ein weiteres wunderschönes Gebäude
Gegen 21.30 Uhr wird es auch in Prag langsam Nacht

Wir sind an diesem Abend noch lange durch die Straßen spaziert. Es war ein warmer Frühlings-Freitagabend und die Menschen auf den Straßen wurden jünger und die Kleider kürzer. Für viele Studenten fing der Abend jetzt erst an und sie machten sich auf den Weg in die Clubs und Bars. 
Uns taten allerdings reichlich die Füße weh und nach 17h auf den Beinen, einem Fahrradsprint, viel Stress und schließlich noch 15 000 Schritten machten wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Auf dem Weg waren wir noch in einem non-stop geöffneten, unterirdischen Supermarkt (für mich Dorfkind ein Wunder) und kauften Wasser und Kekse. 


TAG 2

Am nächsten Morgen war ich zum Glück gut erholt und auch das Hotelfrühstück hat geschmeckt. Wieder stiegen wir in die Bahn und fanden nach einigem hin und her dann auch die Bergbahn, die auf Prags Hausberg, den Petrin, führt. Oder genauer gesagt: Wir fanden die Warteschlange. Die Fahrt mit der Bahn ist im Ticket mit inbegriffen und so kam es, dass noch gut 200 andere Leute vor uns die Idee hatten, damit zu fahren. Ohne Mist, wir sahen einfach so viele Menschen, dachten uns. "Da muss ja was sein." und stellten uns auch mit an. Erst 10 Minuten später fragten wir eine deutsche Reisegruppe, wofür wir hier eigentlich grade anstehen. Die Wartezeit verging dann aber doch recht schnell und nach keinen 2 Minuten Fahrt waren wir oben. Man kann übrigens auch super hochlaufen, doch wenn die Fahrt umsonst ist, muss man das ja ausnutzen ; D. Oben wartete ein Rosengarten auf uns, da wir jedoch ein paar Wochen zu früh dran waren, blühte noch nicht allzu viel. Trotzdem wunderschön!

Immerhin die Melisse blühte
Endlose Wege, immerhin im Schatten

Dauer-Dutt, weil warm
Leute mit langen Haaren verstehen das

Ausblick Nr. 1
Leider etwas diesig
Ausblick Nr. 2 auf die Burg
 Wir spazierten eine ganze Weile herum und mit der Zeit wurde es immer wärmer. Zum Glück waren überall Bäume und Schatten. Nach einigen Stunden machten wir uns wieder auf den Weg nach "unten".

Die Pinguine fand ich ja toll und.. ach ja die Moldau und die Karlsbrücke

Karlsbrücke muss sein
Für mich jedoch viel zu viele Leute
 Wir liefen noch einige Zeit umher, doch dann brauchten wir eine Pause. Wir setzten uns einfach in irgendeine Bahn und fuhren irgendwohin. So nutzt man das Ticket aus und sieht vieles von der Stadt. Gut eine Stunde fuhren wir umher und kamen schließlich wieder am Wenzelsplatz an. Inzwischen hatte sich der Himmel jedoch ziemlich zugezogen und es dauerte nicht lange, bis es begann zu regnen. Wir flüchteten zunächst in ein Cafe, dann in ein Einkaufszentrum.

Wolken über Prag (und wieder schöne Häuser)

Grand Hotel Europa
Oben hui, Unten fui (siehe Sperrholzplatten)
Anschließend waren wir noch indisch Essen. Für mich gabs ein Kichererbsen-Curry mit Naan Brot. Sehr lecker, seeehhhrrr scharf (obwohl ich extra "mild" wählte). Ich hatte auch Fotos gemacht, aber die Belichtung in dem Restaurant war so schlecht, dass die Bilder echt fürchterlich geworden sind.

Inzwischen hatte es in Prag richtig ordentlich geschüttet, aber gegen 20 Uhr war es wieder trocken und angenehm warm. So schlenderten wir erneut ein wenig durch die Gassen und fuhren noch ein paar Runden mit der Straßenbahn.
Blick aus der Straßenbahn

Mit mehr als 22.000 Schritten fiel ich gegen 22.30 Uhr totmüde ins (ziemlich harte) Hotelbett. Hatte ich erwähnt, dass wir im 22. Stock wohnten und unser Ausblick so aussah.


Am letzten Tag sind wir dann nochmals durch die Stadt spaziert, waren auf einem Markt und anschließend Essen.

Was feines in einer kleinen Nebengasse gefunden
Nach dem Mittag sind wir dann ein letztes Mal in die U-Bahn gestiegen und bis zur Haltestelle "Florenc" gefahren, wo knapp zwei Stunden später unser Fernbus abfahren würde. Am Busbahnhof gab es eine Halle, in der die verschiedenen Anbieter einen Schalter haben. Die Backpacker stapelten sich dorte nur so, Prag und Fernbusfahren scheint bei jungen Rucksacktouristen angesagt zu sein.

Jedenfalls deckte ich mich dann in einem Supermarkt noch mit etwas Proviant (Schoko-Reiswaffeln und Apfel) für die Fahrt ein und schnorrte bei Burger King Wlan. Dann gings auch schon heimwärts, problemlos und pünktlich. Wir sind (wegen einer Sperrung glaube) eine andere Route als auf dem Hinweg gefahren und es war wunderschön. Wir fuhren lange an einem Flusslauf entlang, am anderen Ufer stiegen Felsformationen empor, die Wiesen strahlten frühsommerlich grün und die Abendsonne lies alles warm und herzlich strahlen. Traumhaft!

Und mit diesen tollen Eindrücken schließe ich meinen Post jetzt auch ab. Ihr könnt mir ja mal Bescheid sagen, ob es euch gefallen hat und ich vielleicht mal wieder über einen Urlaub/ Ausflug schreiben soll.


Liebe Grüße,
Emilia





PS: 10 Minuten vor Ankunft in Dresden ist auf der Autobahn plötzlich mega der Stein gegen die Fensterscheibe geflogen (Man bemerke, linke Seite 2. Etage) und die Scheibe war total zersplittert (so wie Sicherheitsglas es halt tut). Die armen Japanerinnen, die an dem Platz saßen waren total erschrocken und haben einfach den Vorhang zugemacht : D
Naja, in Dresden haben wir dem Busfahrer dann gezeigt, was passiert war und der wusste auch nicht so recht... Keine Ahnung, ob die in dieser Nacht noch bis Amsterdam gekommen sind.









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